Wir freuen uns über Neuzugänge!
Derzeit suchen wir vor allem erfahrene
Alt- und Tenorstimmen!
Konzerte der Karwoche 2024
Unsere Programme aus dem Jahr 2023
„Du, oh Gott, hast längst versprochen“
Mit diesem Programm lud das A-cappella-Ensemble Concentus Merulae dazu ein, in das vielschichtige Erleben der Adventszeit einzutauchen.
Im Zugehen auf den kürzesten Tag des Jahres – auf die längste Nacht – ergreifen uns unterschiedliche, manchmal sogar widersprüchliche Seelen-Stimmungen. Das Kern-Gefühl des Advents ist ein frohes Erwarten, ein magisches Vor-Spüren, eine festliche oder gar euphorische Hoffnung.
Möglicherweise spüren wir aber auch Stillstand, innere Stille, erstarrtes Warten; vielleicht sogar Ungeduld, Müdigkeit oder Ohnmacht angesichts des Unbegreiflichen? Schwindel, Ehrfurcht vor dem Wunderschönen, Schmerz?
All diese Kontraste sind in den Kompositionen aus verschiedenen Jahrhunderten zu erleben – fernab von dem Kitsch, der sich uns heute vor Weihnachten vielerorts aufdrängt. Zu Gehör gebracht wurden Werke unter anderem von Clément Janequin, Edvard Grieg, Zoltan Kodaly, Hugo Distler, Jehan Alain und Ola Gjeilo.
Perlen des Barocks –
A-cappella-Vokalpolyphonie der Barockzeit
Wie kann ein Vokalensemble es wagen, ein barockes Programm „a cappella“ vorzustellen, also ohne instrumentale Begleitung? Gibt es das überhaupt, barocke Musik a cappella?
Das Zeitalter des Barocks stellt einen unleugbaren Bruch mit der A-cappella-Quintessenz der Renaissancemusik dar. Die Instrumente faszinieren mit ihren vielfältigen Klangfarben und neuen Möglichkeiten. Überall wird für sie komponiert: bei Hofe und in den Kirchen. Das Continuo (instrumentale Begleitgruppe) übernimmt systematisch die Bass-Stimme und trägt eine neue Art von harmonischem Geschehen. Die Melodie, befreit von den strengen kontrapunktischen Regeln der alten Meister, wird flexibler, fantasievoller, virtuoser.
All diese neu gewonnenen Freiheiten bekommen in Portugal schon ganz früh das abwertende Adjektiv „barroco“: seltsam, merkwürdig. Dieser aus der Juwelierkunst stammende Begriff bezeichnet eine unregelmäßige Zuchtperle, bei der die Perlmuttschicht keine perfekte Kugel, sondern eine eigenwillige Form gebildet hat.
Obwohl die reine A-cappella-Musik ab dem 17. Jahrhundert mehr und mehr als antiquiert gilt, stirbt sie nicht aus. Die A-cappella-Tradition bahnt sich einen spannenden und heute weitgehend unbekannten Weg durch das für sie ungünstige Zeitalter. Vom Früh- bis in den Spätbarock wird sie von einzelnen Meistern weitergepflegt und neugestaltet. Es entstehen Werke, die aus barocker Sicht vielleicht „seltsam“ wirken: Perlen, die einer uralten Tradition entstammen, aber von so manchem revolutionären Genie des Barocks neu erfunden worden sind.
Im Frühjahr 2023 zu hören waren unter anderem Werke von Claudio Monteverdi, Gregorio Allegri, Heinrich Schütz, Hermann Schein, Henry Purcell und Alessandro Scarlatti.
Video-Kostprobe aus dem Advent 2022
Ein ungekürztes Video dieses Musikstücks und weitere Videos aus diesem Programm finden Sie in unserer Galerie.
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